22. - 28. Mai 2022
TeilnehmerInnen: Inken Hecht, Greta Lendzewski, Lena Pape, Titus Schmaering, Paul ter Eikelder
Lehrkräfte: Annika Roettig, Jana Fritzsch
Vom 22. bis zum 28. Mai 2022 sind wir mit dem Erasmus+ Projekt nach Vinkovci, Kroatien, geflogen. Vor der Reise waren nicht alle voll begeistert, da Vonkovci eher kleiner und unbekannt ist, doch es wurde eine der besten Reisen unseres Lebens. Jeden Tag unternahmen wir spannende Dinge und wir trafen neue Freunde aus den anderen Partnerländern.
Nach der langen und etwas wirren Anreise nach Belgrad wurden wir per Shuttle zum Hotel gebracht. Wir konnten aufgrund von Corona nicht bei Gastfamilien bleiben, aber wir machten das Beste daraus. Alle Gastschüler*innen waren im selben Hotel untergebracht und so haben wir uns in der ersten Nacht gleich mit den italienischen Gastschüler*innen befreundet, da wir sie auf dem Balkon über uns hörten. Wir tauschten Musik aus unseren Heimatorten aus und redeten über die Schule. Erst war das Reden sehr komisch, da wir alles auf Englisch sagen mussten, da gewöhnten wir uns aber alle schnell dran.
Am ersten richtigen Tag wurde uns die Schule der kroatischen SchülerInnen gezeigt. Außerdem wurden wir mit einem traditionellen Tanz von einer Kinder-Tanzgruppe begrüßt. Nach dem Besuch der Schule waren wir in der Stadt, um Geld umzutauschen und noch einige Sachen zu besorgen. Abends vor dem Essen haben wir, angeleitet von einer Floristin, Blumenkränze gebastelt und uns wurden von angehenden Friseurinnen die Haare nach römischer Art geflochten, was viel Spaß gemacht hat.
Am zweiten Tag sind wir wieder zur Schule gefahren und haben dort abwechselnd je eine Kroatischstunde und eine Stunde über die Geschichte Vinkovcis gemacht. Danach sind wir in die Sporthalle gegangen und durften dort freiwillig unterschiedliche Sportarten machen. Viele der Jungs spielten draußen in der heißen Sonne Fußball. Drinnen wurde Basketball, Federball und Volleyball gespielt. Nach der Schule sind wir mit den meisten Schüler*innen noch Eis essen gegangen. Nachmittags sind wir an den Badesee gegangen und haben unseren Tag ausklingen lassen.
Am dritten Tag sind wir in die Stadt gegangen und haben dort mitgebrachte Dinge gegen Spenden verkauft. Den Erlös haben wir an die Flüchtlinge aus der Ukraine gespendet. Abwechselnd haben wir danach einen Erste-Hilfe-Kurs belegt oder sind in ein Museum für die römische Vergangenheit von Kroatien und Vinkovci gegangen. Anschließend wurden wir von dem Bürgermeister begrüßt und eine Schülerin hat sogar für eine Fernsehsendung ein Interview gegeben. Gegen den Abend hin sind einige von uns wieder zum Badesee gegangen. Am späteren Abend gab es noch ein großes Gewitter, was manche von uns komplett erwischte, als wir aus der Stadt wiederkamen.
Am vierten Tag sind wir mit dem Bus weiter weggefahren. Wir rasteten in Ilok bei einer schönen Weinplantage, folgend schauten wir uns Ruinen, Kirchen und einen Aussichtspunkt an. Im Dorfzentrum haben wir alle gemeinsam zu Mittag gegessen. Im Anschluss sind wir nach Vučedol gefahren, wo wir im ortsansässigen Museum viel über die vučedolische Geschichte gelernt haben. Die Vučedol-Kultur war eine spät-äneolithische Kultur, die zwischen 3000 und 2400 v. Chr. u.a. in Slowenien, Kroatien, Bosnien, Nordserbien und Westungarn bestand. Unser letzter Stopp war in Vukovar, wo wir einen sehr alten Wasserturm besichtigt haben, der früher mal die Gegend mit Wasser versorgt hat. Heutzutage ist er aber ein Mahnmal für den Kroatienkrieg im Jahre 1991, da er massiv von der Jugoslawischen Armee zerstört worden ist. Es wurden 640 Einschüsse gezählt. Im Jahr 2016 wurde Geld für den Erhalt des Wasserturms gesammelt. Erfolgreich, denn im Jahr 2020 wurde der renovierte Turm eröffnet, der heutzutage ein Museum ist. Dabei blieben die Kriegsspuren und Einschlusslöcher erhalten und auf den oberen Teil des Wasserturms kommt man mit einem Lift. Dort ist ein Gedenkraum mit einer Ausstellung über den Krieg in Kroatien und dem Zugang zur Aussichtsterrasse. Von oben kann man auf die Länder Serbien, Ungarn und Bosnien und Herzegowina blicken.
Die Rückfahrt war mit lauter Musik und Lachen gefüllt. Abends sind wir in einer größeren Gruppe noch durch die Stadt gelaufen.
Am fünften Tag sind wir zum Jankovac Nationalpark gefahren. Die Hinfahrt war sehr besonders, da wir durch verlassene Städte gefahren sind und die Abhänge gingen sehr tief runter. Jedoch war der Park unglaublich schön. Der grüne Wald und die klaren Gewässer kreierten eine magische Atmosphäre. Wir folgten einem Pfad durch den Wald und konnten dabei eine Fledermaushöhle und einen Wasserfall zu sehen. Das Wandern war sehr anstrengend, aber im Endeffekt hat es sich gelohnt. Nach der Tour haben wir dort Mittag gegessen und draußen auf dem Spielplatz noch Fußball und Federball gespielt, bevor wir weiter nach Dakovo gefahren sind. Dort haben wir uns eine Kathedrale angeschaut, die sehr berühmt und wunderschön ist. Wir schauten uns die Stadt an, aßen noch ein Eis und sind wieder zurück nach Vinkovci gefahren. Wir als deutsche Gruppen sind noch durch die Stadt spaziert, haben letzte Besorgungen getätigt und Reiseproviant besorgt.
Dieser Abend war der letzte. Wir versammelten uns in der engsten Gruppe und verabschiedeten uns. Es gab nur wenige Leute, die nicht weinten. Wir waren alle unfassbar traurig, dass diese schöne Zeit zu Ende geht.
Am nächsten Morgen ging es schon früh los: Unser Wecker klingelte um 05:30 Uhr, da wir um 06:45 Uhr vom Shuttle abgeholt und zum Flughafen nach Belgrad gefahren worden sind. In Belgrad checkten wir ein und alles verlief reibungslos, bis wir erfahren haben, dass unser Flug von Belgrad nach Wien einiges an Verspätung hatte. Als wir dann im Flugzeug saßen, hatten wir schon 45 Minuten Verspätung und nur noch 20 Minuten, bis unser Flieger in Wien starten sollte. Dort angekommen, rannten wir durch das komplette Flughafengebäude, standen an der Passkontrolle und mussten leider wieder durch die Sicherheitskontrolle, da wir ja in die EU eingereist sind. Als wir dann komplett außer Puste an unserem Gate angekommen sind, war unser Flieger schon nicht mehr da. Wir verbrachten also fünf Stunden in Wien. Anschließend sind wir in Hannover gelandet und nicht wie geplant in Hamburg. Von dort wurden wir abgeholt und das war das Ende unserer unglaublich schönen Fahrt nach Kroatien.