Ich hatte fest damit gerechnet, dass ich am Morgen des 24. Aprils 2022, einem Sonntag, aus dem Bett springen würde wie ein hyperaktiver Flummi. Immerhin würden meine Kolleg*innen und ich an diesem Tag nach Barcelona fliegen! Zwar war ich noch etwas müde, doch spürte ich eine gute Portion Aufregung und Vorfreude. Die Reise vom Lüneburger Bahnhof bis zu den semi-gemütlichen Sitzen im Vueling-Flieger war zwar nicht ganz so spektakulär wie erwartet, aber trotzdem war ich echt froh, als unsere Gruppe, bestehend aus einem Haufen Spanisch- und Lateinschüler*innen plus Frau Engert und Frau Fritzsch, letzten Endes ohne Zwischenfälle oder Miniatur-Katastrophen im Flieger saßen und nur noch die Sorge um die (hoffentlich wiederkehrenden) Koffer und eine der Spanisch-Schülerinnen blieb, welche ziemlichen Respekt vor dem Start hatte.
Die Reise konnte also beginnen. Ich glaube, sogar für die routinierten Flieger unter uns war es aufregend mit so vielen Leuten nach Spanien zu fliegen. Besonders als wir nach der Landung applaudiert haben und der Rest der Passagiere still geblieben ist. Auch auf dem Weg zum Hostel mussten wir feststellen, dass es durchaus unangenehm sein kann, beziehungsweise ist, ein Tourist zu sein. Wenn man zum Beispiel als große Teenager-Gruppe mit geschätzten 2 kmh durch die Straßen wandert und die Rollen der Koffer der Lautstärke von Schrotttrommlern gleichkommt. Deswegen waren wir auch alle froh, als wir nach einem kurzen Fußmarsch im Hostel angekommen waren. Es handelte sich um ein Hostel der Kette TOC und war mehr als nur schön. Ich hatte fest damit gerechnet, dass wir in einer standardmäßigen Jugendherberge mit gefährlich harten Betten und depressiv-farbenen Wänden unterkommen würden, aber ich wurde vom Gegenteil überrascht. Danke Frau Fritzsch, dass Sie immer halten, was Sie versprechen! Das Hostel war hundertmal schöner als mein Traumzimmer in meiner Fantasie. Die folgenden Tage könnte man, sowohl als reiseunerfahrenes Dorfkind als auch als Weltenbummler, als unvergesslich beschreiben. Barcelona ist eine wirklich schöne und besondere Stadt mit einem ganz eigenen Charakter. Es gab für uns eine unterhaltsame Stadtführung durch die Altstadt von einem Reiseführer namens Carlos. Nach den ersten paar Sätzen hat man bereits gemerkt, wie sehr er seine Heimat liebt, und wie stolz er ist, ein Katalane zu sein. Die folgenden Tage haben wir viele schöne, witzige und nervenaufreibende Dinge erlebt. Die Fahrt nach Tarragona (eine ziemlich coole, alte, schöne Stadt, die von den Römern gegründet worden ist), die Besichtigung der Sagrada Familia (Die schönste Kirche, die ich je gesehen habe!!!), die Tour durch den Park Güell (der Weg dorthin war von Google-Maps-Malheuren geplagt #sorryfraufritzsch), die albtraumhafte, aber auch irgendwie witzige Stadt-Rallye, der Trip zu den Bunkers del Carmel, den wir mit einer kleinen Gruppe gemacht haben (ein random Straßenkünstler hat einfach so ein total witziges Bild von uns gemalt), die freie Zeit mit Freunden (in der kein Vintage-Store in der Stadt mehr sicher war) und natürlich der wunderschöne letzte Abend, bei dem wir uns ein Wasserspiel an der Fonte mágica angeschaut haben. All das hat die Zeit in Barcelona für uns alle unvergesslich gemacht und, ohne alle fragen zu müssen, kann ich bestätigen, dass diese Reise ein voller Erfolg war. Ein großes Dankeschön an Frau Fritzsch und Frau Engert, die keine Mühen gescheut haben, uns diese Erfahrung zu schenken. Auf jeden Fall kann ich allen zukünftigen Schüler*innen der IGS Lüneburg nur ans Herz legen: Wenn sich euch die Gelegenheit bietet, so eine Reise zu machen, dann greift zu, die Mühe wird sich ganz sicher lohnen!
Madleen Heyden, aus dem (noch) 9er-Spanischkurs von Frau Fritzsch